„City of Dreams“ von Don Winslow
Im zweiten Teil seiner Abschiedstrilogie schickt Don Winslow den Mafiosi Danny Ryan nach Hollywood – doch kann es „City of Dreams“ mit dem grandiosen Vorgänger aufnehmen?
„City of Dreams“ ist der vorletzte Band seiner Abschiedstrilogie – und Don Winslow zeigt noch einmal, dass er ein großer Geschichtenerzähler ist.
„City of Dreams“ ist unser Krimitipp der Woche.
„Was für ein scheiß Mafioso frühstückt Croissants?“/„Was sollen sie denn sonst essen?“/„Speck und Eier. Mafiosi frühstücken Speck und Eier.“ Kevin zeigt seine Verachtung für zwei West-Coast-Mafiosi, die er in einer Bäckerei in L.A. ausfindig gemacht hat. Er ist einer von Danny Ryans Leuten, die nach einem verlorenen Bandenkrieg an der Ostküste nun mit ihrem Boss nach Hollywood geflohen sind. Danny will hier beim organisierten Betrug im Filmbiz mitmischen, doch seine Feinde sitzen nicht nur den ganzen Tag in Cafés herum … Im vorletzten Band seiner Abschieds-Trilogie zeigt Don Winslow noch einmal, dass er ein großer Geschichtenerzähler ist.
Der Krieg zwischen irischen und italienischen Banden in der Ostküstenstadt Providence ist entschieden. Danny Ryan, der letzte überlebende Anführer der irischen Mafia, flüchtet mit seinem dementen Vater, seinem kleinen Sohn und den wenigen Überlebenden seiner Bande aus der Stadt. Hinter ihnen ist nicht nur der italienische Clan her, dem Ryan Drogen im Millionenwert gestohlen hat: Auch die Staatsanwaltschaft und das FBI wollen ihm an den Kragen. Ryan muss sich mehrfach auf neue Rollen und überraschende Verpflichtungen einlassen, bevor er seine Flucht beenden kann. Schließlich landet er in Kalifornien.
Danny Ryan ruft neue Feinde auf den Plan, die nicht wollen, dass er sich in ihre Westküstenaktivitäten einmischt
Als ein Film über den Bandenkrieg in Neuengland gedreht werden soll, macht Ryan sich auf den Weg nach Hollywood, um die Produzenten in die Schranken zu weisen. Am Filmset begegnet er Diane Carson, die seine verstorbene Frau spielt. Sofort fühlt er sich zu ihr hingezogen. Doch dann findet er heraus, dass sie ein Verbrechen aus ihrer Vergangenheit vertuscht. Während Ryan versucht, ihr zu helfen, ruft er neue Feinde auf den Plan, die nicht wollen, dass er sich in ihre Westküstenaktivitäten einmischt. Und schon bald steht ein weiterer Krieg bevor …
„City of Dreams“ ist noch packender und abwechslungsreicher als „City on fire“
Neben Kalifornien spielt auch Las Vegas eine Rolle, wo Dannys Mutter lebt, die natürlich auch wieder dabei ist. Aber auch Providence bleibt weiterhin Schauplatz, denn auch die Morettis sind weiter mit im Spiel, und auch ihre Geschichte wird weiter erzählt. Durch die Settingwechsel ist der zweite Teil abwechslungsreicher als „City on fire“, und natürlich punktet Winslow wieder mit vielen überraschenden Wendungen.
Nach „City of Dreams“ werden Winslow-Leser den Ausgang der Trilogie kaum erwarten können. Es wird das letzte Buch von Don Winslow sein, denn bereits im letzten Jahr hat der Bestsellerautor verkündet, dass er zukünftig keine Thriller mehr schreiben wird. Fortan will Winslow all seine Energie dem Kampf gegen die Wiederwahl Donald Trumps widmen.
Don Winslow ist Autor von 21 preisgekrönten internationalen Bestsellern, darunter der New York Times-Bestseller „Corruption“, der internationale Nr.1-Bestseller „Das Kartell“, sowie „Tage der Toten“, „Zeit des Zorns“ und „Frankie Maschine“. „Zeit des Zorns“ wurde von dem dreifachen Oscar-Preisträger Oliver Stone verfilmt. Winslow, ein ehemaliger Privatdetektiv, Anti-Terror-Ausbilder und Prozesssachverständiger lebt in Kalifornien und Rhode Island.
Mit „City of Dreams“ hat es Don Winslow auf unsere Liste der besten Krimis im Juni 2023 geschafft.