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„Ein ganz normaler Tag“ bei Sat.1

Ein ganz normaler Tag Sat 1
Die junge Staatsanwältin Jessica Maurer (Sonja Gerhardt) wird mit einem schwierigen Fall konfrontiert. (Bild: SAT.1 / Stefan Erhard)

Gewalt passiert nicht nur in dunklen Ecken oder fernen Ländern. Sie kann auch mitten im Alltag ausbrechen. Und das geht umso leichter, wenn niemand etwas dagegen tut. In „Ein ganz normaler Tag“ eskaliert ein Streit in einer Straßenbahn. Zwei Jugendliche attackieren ein Paar, weil der junge Mann Schwarz ist, seine Freundin aber weiß. Aus rassistischen Beleidigungen werden Schläge und Tritte, bis das Opfer im Koma liegt. Erst ganz am Schluss gehen die anderen Fahrgäste dazwischen.

Für die junge Staatsanwältin Jessica Maurer (Sonja Gerhardt) ist es der erste Fall überhaupt. Im ersten Moment scheint die Lage klar: Die beiden Schläger sind im Gewahrsam der Polizei, es gibt mehrere Zeug:innen, die die Tat beobachtet haben. Doch dann ziehen mehr und mehr von ihnen ihre Aussagen zurück oder relativieren Teile davon. Trügt ihr Gedächtnis, oder haben sie Angst vor Vergeltung? Wegen fehlender Beweise ist die Verurteilung in Gefahr. Jessica setzt sich zunehmend verzweifelt dafür ein, trotzdem Gerechtigkeit walten zu lassen …

Für das Publikum, das die ganze Konfrontation im Detail mitangesehen hat, ist von vornherein klar, wer die Schuldigen sind. Regisseur Ben Verbog („Das Sams“) geht es dann auch nicht um das Rätsel, sondern um die frustrierende Auseinandersetzung mit den Grenzen des Rechtssystems.

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