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Festspielstadt Bad Hersfeld
In der größten romanischen Kirchenruine der Welt finden seit 1951 Festspiele statt – dann wird Bad Hersfeld zum „hessischen Salzburg“.
Festspiele in imposanter Kulisse
Mit über 3000 m2 war die Stiftskirche Bad Hersfeld eine der größten Basiliken nördlich der Alpen. Die mittelalterliche Anlage aus Kirche und Klostergebäuden ging 1761 im Siebenjährigen Krieg in Flammen auf, als französische Truppen ihre Vorräte beim Anrücken der preußisch-hessischen Gegner anzündeten. Imposant ist die weltweit größte romanische Kirchenruine bis heute.
Auch der Beginn der Festspiele fällt in eine Zeit der Zerstörungen – 1951 symbolisierte er den moralischen Neuanfang eines Landes, dessen Städte in Trümmern lagen. Auch die Salzburger Festspiele waren 1920 eine Reaktion auf die Schrecken des Weltkriegs. In der Stiftruine wurde der Ernst der Kunst zusätzlich betont, indem die Aufführungen bis Mitte der 1960er ohne Applaus zu Ende gingen.
Besuch der Stiftruine in Bad Hersfeld
Bad Hersfelder neben Stars
Die Festspiele besitzen eine der größten Bühnen Deutschlands, die beeindruckende Massenszenen möglich macht. Viele Menschen aus Bad Hersfeld und Umgebung nehmen Jahr für Jahr als Statist:innen an den Aufführungen Teil. Für große Menschheitsdramen wie Goethes „Faust“ oder Ibsens „Peer Gynt“ eignet sich die historische Kulisse besonders. 2023 steht Shakespeares tragischer „König Lear“ im Mittelpunkt der Festspiele.
Seit 1953 bietet Bad Hersfeld auch Musiktheater. In der ersten Opernproduktion sang die schwedische Sopranistin Birgit Nilsson in Beethovens „Fidelio“ – im gleichen Sommer debütierte sie bei den Bayreuther Festspielen, wo sie bald die führende Wagnersängerin wurde. Auch andere Bühnenstars sind mit Bad Hersfeld verbunden, darunter Elisabeth Flickenschildt, Ida Ehre, Will Quadflieg, Götz George, Mario Adorf und Volker Lechtenbrink.
Knapp zwei Jahrzehnte war das Publikum Wind und Wetter ausgesetzt. Seit 1968 überspannt ein bewegliches Zeltdach die knapp 1400 Plätze bei Regen. Eine andere große Veränderung stand zwei Jahre vorher in den Programmheften: „Von der bisherigen Gepflogenheit, Beifallsäußerungen in der Stiftsruine zu unterlassen, möchten wir ab dieser Spielzeit Abstand nehmen.“