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François Dillinger vereinen auf „Diaspora“ Romantik, Schlager und Prog

Grooves wie von Pink Floyd: Die vier Münsteraner von François Dillinger wissen, wie man einen guten ersten Eindruck macht, doch hinter ihrem Rockentwurf steckt mehr.

Sternenhimmel, wuchtiges Logo und ein Groove, der von Pink Floyd stammen könnte: Die Band François Dillinger aus Münster weiß, wie ein erster Eindruck geht. Der zweite ist jedoch ganz anders, wenn Sänger Luca Stöver mit seiner sanften, brüchigen Stimme verkündet „Haltet die Seile und vergesst den Schmerz/reißt an den Rudern mit Flammen im Herz“, und dazu eine Hammondorgel im Hintergrund ihr Haupt erhebt.

„Diaspora“, eine Vorabsingle aus ihrer aktuellen EP „Scorpion Kick“, zeigt das Münsteraner Quartett François Dillinger als Hybride. Zwischen Neuer Deutscher Welle, Schlager und 70er-Prog spielen Luca Stöver (Rhythmusgitarre und Gesang), Anton Zimmermann (Schlagzeug), Julius Brößkamp (Leadgitarre) und Mathis Bauer (Bass) Rockmusik zwischen Retro und Postretro, mit fest verzahnten Grooves und keinerlei Scheu vor großen Konzepten.

Das ist nicht ganz neu, mit ähnlichen Versatzstücken spielt etwa der Schweizer Popmusiker Dagobert, mit dem großen Unterschied, dass François Dillinger nicht mit Kunstfiguren und doppelten Böden agieren, nicht auf Erwartungshaltungen eingehen. Ihre Musik ist radikal ehrlich, ohne die fingierte Authentizität der allermeisten Rockbands, die sich stets ins Mackerhafte wendet. Stattdessen setzen die vier Münsteraner alles auf das Gefühl, auf das Hoffnungsvolle – und genau da finden sie die Schnittstelle zwischen den entgegengesetzt wirkenden Einflüssen aus Schlager, Romantik und Classic Rock.

Bisher gibt es von François DillingerDie Leiden des jungen François“ (2016), „NE“ (2017) und „6 Uhr EP“ (2018). Ihre neue EP Scorpion Kick erscheint am 20. 11. bei This Charming Man.

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