Mehr Schmerz wagen: Future Islands live 2024
Eigentlich sollte „People who aren’t there anymore“ ein Liebesalbum werden, doch dann kam das Leben dazwischen. Nun gehen Future Islands auf Tour.
Seit 17 Jahren versorgt das Quartett aus Baltimore zuverlässig seine Fans mit hoffnungsvollem Indiepop, der die innere Verwüstung wieder vorsichtig zusammensetzt und auf knapp 1 500 Shows freundlich zur Flucht einlädt. Mit „People who aren’t there anymore“ kommt ausgerechnet jetzt ein Album, das deshalb als Hauptwerk der Band verstanden werden kann, weil es sich so offen an den Schmerz heranwagt wie noch nie.
Dabei sollte das vierte Studioalbum von Future Island eigentlich die Liebe feiern, doch weil Sänger Samuel T. Herring mitten im kreativen Prozess von seiner Freundin, der schwedischen Schauspielerin Julia Ragnarsson, verlassen wurde, ist auch der Zugang zum Thema Liebe ein gänzlich anderer geworden. Und doch gönnt sich die Band wieder große Hymnen. Wie dieses Album wohl erst geklungen hätte, wenn Herring frisch verliebt gewesen wäre?