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„Romeo must die“ von Gaddafi Gals: Das Coolness-Barometer explodiert

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Auf „Romeo must die“ orientieren sich Gaddafi Gals an der Ästhetik der 2000er – und es funktioniert fantastisch.

MySpace, LimeWire, der Euro, Steve Jobs, das iPhone, talk talk talk, der Nietengürtel, No Angels, Justin Timberlake … Die 2000er – ein Jahrzehnt, das ästhetisch nicht immer überzeugen konnte. Dennoch stürzen sich die Gaddafi Gals mit „Romeo must die“ in den Y2K-Style. Spoiler: Es funktioniert fantastisch.

Auf „Romeo must die“ transformiert Produzent Walter p99 Arkestra den harten Dirty-South-Sound des ersten Albums zu kräftigem Neo-R’n’B: Nalan alias Slimgirl Fat und Ebow alias Blaqtea stellen dabei ihre Stimmen ganz in den Dienst der Produktion – bis sie auf „MDLFNGRS“ verschmelzen. Bereits beim Beatwechsel des Openers „Loop“ ist klar: Hier kommt mehr als ein bisschen Rap auf nostalgische Beats.

Der R’n’B-Hit „Rendezvous“ glänzt ebenfalls mit einem lässigen Beatwechsel, „Knockdown“, „Tearz“ und die selbstermächtigende Hymne „21k“ klingen, als hätte sich 070 Shake mit dem 30-jährigen Timbaland im Studio eingesperrt, und wenn Ebow auf „Late Night Drive“ Three 6 Mafia zitiert, explodiert das Coolness-Barometer endgültig. Hätten die 2000er immer so geklungen – ich hätte ihnen vielleicht sogar Schröder und Hartz 4 verziehen.

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