Gil Ofarim gesteht: Antisemitismus-Vorwurf war gelogen
Vor dem Gericht Leipzig hat Ofarim gestanden, den Manager eines Hotels verleumdet zu haben. Der Prozess gegen den Sänger ist damit frühzeitig geendet.
Im Prozess gegen den Sänger Gil Ofarim hat es eine überraschende Wendung gegeben: Ofarim hat ein Geständnis abgelegt, nach dem seine Antisemitismus-Vorwürfe gegen Mitarbeiter des Westin Hotel in Leipzig fabriziert waren. Seit Anfang November läuft in Leipzig ein Verfahren gegen Ofarim, der wegen Verleumdung angeklagt ist. Nun hat er offen zugegeben: „Die Vorwürfe treffen zu“. Darüber haben diverse Medien berichtet. Damit ist der Prozess wohl bald beendet.
Der jüdische Popmusiker Ofarim hatte ursprünglich 2021 in einem Instagram-Video schwerwiegende Anschuldigungen gegen das Westin Hotel erhoben. Er sei dort wegen einer Kette mit Davidstern diskriminiert worden. Nachdem zunächst viele Solidaritätsbekundungen mit Ofarim und Kritik an dem Hotel gefolgt waren, hatte sich die Situation im Mai 2022 umgekehrt. Plötzlich hieß es, Ofarim habe über die Geschehnisse gelogen, er wurde wegen Verleumdung angeklagt.
Nachdem er zunächst an seiner Unschuld festgehalten hatte, hat Ofarim nun eingeräumt, gelogen zu haben. Er hat sich bei dem Hotelmanager entschuldigt, der die Entschuldigung angenommen hat. Auch das Instagram-Video, das vor kurzem noch online war, hat Ofarim gelöscht. Das Verfahren gegen ihn soll bald eingestellt werden, als Strafe muss der Musiker insgesamt 10 000 Euro innerhalb der nächsten sechs Monate zahlen. Die Summe soll der Jüdischen Gemeinde zu Leipzig und dem Trägerverein des Hauses der Wannseekonferenz zugutekommen.