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„Polar“ von Grand Hotel Schilling: Im Dazwischen zu Hause

Grand Hotel Schilling (c) Paola Lesslhumer_P7190296
OLYMPUS DIGITAL CAMERA (Foto: Paola Lesslhumer)

In Österreich sind Grand Hotel Schilling ein Fixpunkt der Indieszene. Jetzt gibt es das zweite Album des Quartetts.

Ihr erstes Album mussten Grand Hotel Schilling noch während der Pandemie aufnehmen – tatsächlich hat sich die Band erst währenddessen gegründet, als sie bereits im Studio an „Mir wär lieber wir bleiben hier“ gewerkelt hat. Das Debütalbum des Quartetts, dessen Mitglieder in Graz und Wien leben, ist 2021 erschienen und hat die Band zum Fixpunkt der österreichischen Indieszene gemacht. Mit „Polar“ ist nun die zweite Platte da, nach dem Lockdown und den Wirren des ersten Erfolgs. Kein Wunder also, dass Grand Hotel Schilling ihre thematische und musikalische Palette noch erweitert haben.

Für „Polar“ haben Georg Popp (Gesang, Gitarre), Felix Paschke (Drums), Julian Melichar (Gitarre) und Georg Obetzhofer (Bass) verstärkt auf digitale Produktion gesetzt, im Kontrast zum Analogen des Vorgängers. Die vier Musiker haben die Songs selbst produziert, mit Unterstützung von Mathias Garmusch. So konnten sie denkbar nahe an den eigenen Ideen bleiben. Auf „Polar“ geht es um Gegensätze: zwischen Ich und Welt, Politik und Eskapismus, Utopie und Dystopie.

Ein gutes Beispiel: Titeltrack und Single „Polar“. Darin singt Georg Popp: „Schau mal da/Was sind schon zwei drei Grad/In dreißig Jahren/Leben wir am Polar“. Die Unausweichlichkeit der Klimakrise wird hier besungen – zugleich aber mit lakonischem Schulterzucken abgetan. Das ist die Art von uneindeutiger Balance, um die es Grand Hotel Schilling geht.

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