„Phoenix“ von Grégory Privat: Hallowach!
Der Jazzpianist ist immer für eine Überraschung gut – und hat mit einer Mischung aus Jazz, kreolischen Traditionen und Gesang musikalischen Espresso geschaffen.
Es ist nicht so, dass Grégory Privat sich aus Trotz oder auf der Suche nach einem Alleinstellungsmerkmal den meisten Konventionen zeitgenössischer Pianotrios bewusst verweigern würde – er kann einfach nicht anders, als seine Zuhörerschaft auch auf seinem aktuellen Album „Phoenix“ pausenlos mit seiner Melange aus Jazz, kreolischen Traditionen und seinem sonoren Gesang zu überraschen.
Da darf’s neben dem Flügel dann auch mal ein übersteuertes Rhodes-Piano sein, das sich seinen Weg durch ein eskalierendes Schlagzeuggewitter bahnt. Im nächsten Moment gibt es dann wieder strenge, fast klassische Balladenkompositorik, die allerdings auch schnell wieder abgelöst wird von elektronischen Ambientmomenten. Am liebsten mögen es Privats Finger jedoch auf der Überholspur der 88 Tasten, die er hochperkussiv bearbeitet. Nix zum Absacken auf dem Sofa, sondern ein richtig frisches „Hallowach“-Album.