Honne: No song without you
Der dritte Langspieler von Honne ist romantisch wie nie: „No Song without you“ ist allerdings nicht verklärt, sondern ihr bisher stimmungsvollster Release.
Ihr dritter Langspieler und ihr erstes Mixtape: Letztere Kategorie ist bei Honne und „No Song without you“ keine Haarspalterei. Denn die beiden Briten wagen mit dem loseren Mixtape-Charakter mehr Leichtigkeit, mehr kleine Unreinheiten und damit auch mehr Wärme. Das spiegelt sich auch in den Arrangements wider, so wird der elektronische Pop-Kernsound des Duos hier wunderbar beiläufig und unaufgeregt mal um Gitarren, mal um Streicher, mal um ein Klavier erweitert. Erstere bereits auf dem sonnengetränkten, traumverlorenen Titeltrack, der das Album nach einem Snippet eröffnet und damit auch den Ton für alles Weitere angibt.
Honne romantisch wie nie auf „No Song without you“
Das kommt nicht von ungefähr: „No Song without you“ ist ihre bisher romantischste Platte, was nicht zuletzt der Tatsache geschuldet ist, dass Andy Clutterbuck, eine Hälfte des Duos, vor Kurzem geheiratet hat. Und so ist dieser dritte Langspieler von Honne eine Art musikgewordene Flitterwochen, was hier ausnahmsweise mal als Kompliment gemeint ist: Denn Honne verklären die Liebe nicht, bauschen sie nicht in dem hinfälligen Versuch, etwas so Privates auszuerzählen, auf. Vielmehr werden Stimmungen angedeutet, ein vages, tagträumerisches Glücksgefühl macht sich breit – am anschaulichsten etwa in dem luftigen „La la la that’s how it goes“.
Was nicht etwa bedeuten soll, dass das ganze Album ein einziges Wolkengucken wäre: Tracks wie „Free Love“ oder „Loving you is so easy“ denken den warmen, vertrauten Sound, der das Album durchzieht, als leicht funkige Tanznummern neu. Kein Wunder, denn „No Song without you“ entstand zu großen Teilen in Zusammenarbeit mit Pomo, der unter anderem für seine Arbeit mit Anderson .Paak bekannt ist.
Mit „No Song without you“ beweisen Honne nicht nur, dass ihr ganz und gar eigener Sound etliche Möglichkeiten zulässt, ohne dass sie dabei nach irgendjemand anderem als nach sich selbst klingen würden. Viel mehr veranschaulichen sie zugleich auch herrlich mitreißend, wie alltäglich und doch wunderbar sich die Liebe anfühlen kann. „No song without you“ ist das definitive Feel-good-Album des Sommers.