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„IG Pop“ von David J. Kirchner: Moderne Arbeiter:innen-Lieder

David J. Kirchner IG Pop Album

Auf „IG Pop“ erschafft David J. Kirchner moderne Arbeiter:innen-Lieder – dafür legt er auch alte Genre-Klassiker neu auf.

In Zeiten, in denen Mussolinis Schüler:innen in Italien regieren, die meisten Erstwähler:innen in Deutschland die FDP wählen und ein Mann 232 Milliarden US-Dollar besitzen darf, braucht es eine mobilisierende Initialzündung, die eine europaweit zerstrittene Linke aus ihren Grabenkämpfen befreit. Und wieso soll das nicht ein Album aus Deutschland sein? Schließlich hat doch auch David Hasselhoff im Alleingang die Mauer zu Fall gebracht. Mit „IG Pop“ liefert der Mannheimer Künstler David J. Kirchner zwölf Gewerkschaft-Hits, die – anders als der Albumtitel vermuten lässt – nie ins Selbstironische abdriften.

Es geht um Befreiung, Ausbeutung, Solidarität und Klassenkampf – adressiert ist immer das Kollektiv aller Arbeiter:innen. „IG Pop“ ist eine moderne Arbeiter:innen-Lieder-Sammlung, die mit dem „Einheitsfrontlied“, der „Internationale“ und „Die Schlesischen Weber“ sogar drei Genre-Klassiker neuinterpretiert: Auf einmal klingen Bertolt Brecht, Heinrich Heine und Erich Weinert nach Neue Deutsche Welle 2.0, in der deutschen Bürokratiehölle wird auf „Papierkram“ getanzt, und schließlich hängt dieses Jahr am Tannenbaum der rote Stern.

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