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I’m not A Blonde: „Under the Rug“

Laute Reflexion betreibt das Sängerinnen-Duo I'm not A Blonde in ihrem Album „Under the Rug“.

„Under the Rug“, unter dem Teppich, da fristen im sprichwörtlichen Sinne die Dinge ihr Dasein, von denen jede*r weiß, dass sie da sind, über die aber trotzdem selten jemand spricht, um die Laune nicht zu verderben. „Under the Rug“ heißt auch das zweite Album von Chiara Castello und Camilla Matley alias I’m Not A Blonde.

Was „under the Rug“ des Duos liegt

Neun Songs sind auf dem Album zu hören, die neun verschiedene Konfliktlagen behandeln, äußere wie innere. Da geht es um die Angst vor dem Alter („Too old“), um Alltagsmaskeraden („Happy Face“) oder um das Sich-Lossagen von einer blockierenden Beziehung („Not that Girl“). Potenzieller Missmutigkeit wirkt das Duo aus Mailand aber mit hellen Melodien und durchweg hoher Tanzbarkeit entgegen. Dass I’m Not A Blonde musikalisch von den 80er- und 90er-Jahren inspiriert sind, hört man in einigen Songs überdeutlich, etwa wenn „Not that Girl“ eine frenetische Hookline auffährt, die ihn vor 30 Jahren zum sicheren Radiohit gemacht hätte; mit Retro-Pastiche hat das trotzdem wenig zu tun: Die Produktionsmittel verankern die Band eindeutig im Hier und Jetzt.

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