Katie Hale: Mein Name ist Monster
In einer apokalyptischen Welt begibt sich eine junge Frau auf die Suche nach ihrem Elternhaus. Katie Hale zeigt auf eindrucksvolle Art, was bleibt, wenn es nur noch um das Wesentliche geht.
Eine Überlebende kämpft sich durch eine verlassene Welt: Während der Rest der Menschheit von einer Seuche ausgelöscht wurde, hat die Ich-Erzählerin in einem Saatguttresor in der Arktis ausgeharrt. Getrieben von der Suche nach Lebensmitteln und dem Ziel, ihr Elternhaus zu finden, muss sich die junge Frau gegen ausgehungerte Hunde verteidigen, ständig wachsam und verfolgt von Erinnerungen. Begriffe wie „Krieg“, „Sprengkörper mit Krankheitserregern“ und „Plünderei“ lassen vermuten, was vorgefallen ist.
Autorin Katie Hale zeigt auf poetisch-eindrucksvolle Art, was bleibt, wenn es nur noch um das Wesentliche im Leben geht: Zurückgeworfen auf einen archaischen Überlebenskampf in völliger Einsamkeit, spürt die sonst so unabhängige Protagonistin das Bedürfnis nach menschlicher Nähe. Als sie ein verwahrlostes Mädchen findet, entsteht eine Beziehung, die von einfühlsamer Wahrnehmung und gegenseitiger Fürsorge geprägt ist. Hale erzählt aus der Perspektive beider Figuren und gewährt den unvoreingenommen Blick auf eine Welt, die dabei ist, neu zu entstehen.