KRAAN: „Sandglass“
Zehn Jahre nach Veröffentlichung ihrer letzten Platte „Diamonds“ liefert die Fusionrock-Formation Kraan zein neues Studioalbum.
Dieses Jahr wird noch so einige Alben hervorbringen, die gezwungenermaßen die Summe solistischen Homerecordings sind. 2020, Corona, annus horribilis für kreative Musiker.
Eines dieser Alben ist „Sandglass“, dessen 13 Tracks Hellmut Hattler, Jan Fride und Peter Wolbrandt in ihren Lockdown-Kämmerchen einspielten und dann zusammenschraubten. Mit dem Wissen, dass da aus der Not eine Tugend gemacht wurde, sollte man das Album hören.
Wer mit den Krautjazzern alt geworden ist, wird viel Vertrautes aus dem Kraan’schen Kosmos entdecken – harmonisch wie rhythmisch. Wolbrandt gönnt sich reichlich Gitarrenspuren, Hattler singt, als riesele wirklich gerade das vorletzte Korn aus der Sanduhr und Jan Fride unterlegt den dick gewebten Soundteppich konzentriert mit federnden Drums.
Wenn die drei dieses hochwertige Patchworkprodukt irgendwann einmal live spielen können, wird sich der wahre Wert dieser Aufnahmen zeigen.