„Zoup“ von Kraan: Rolle rückwärts
Nostalgie mit Stil: Nach mehr als 50 Jahren klingen Kraan noch so wie in den 70ern.
Eine konsequente Rolle rückwärts zum Lonesome Liftboy und den Holidays am Matterhorn: Hellmut Hattler hat die Kraan-Vergangenheit nie losgelassen – egal, wie viele andere Projekte der umtriebige Bassist über all die Jahre am Start gehabt hat.
Jetzt – mehr als ein halbes Jahrhundert nach der Gründung der legendären Krautrockband – klingen Kraan auf ihrem neuen Longplayer so authentisch wie in jenen weit zurückliegenden Tagen, als das Gut Wintrup die kreative Schaltzentrale jener Band gewesen ist, die sich durch Jazzrock, Ethno und ausufernde Improvisationen gewühlt hat, ohne sich großartig darum zu kümmern, ob da irgendetwas radiotauglich sein könnte.
Kraan und Guru Guru, das war – ohne Übertreibung – für den Krautrock in Deutschland ungefähr so wie die Wahl zwischen Stones und Beatles. „Zoup“ wird allen gefallen, die mit Hattler und Co. durch die Jahrzehnte gegangen sind und sich immer noch glücklich wegbeamen können in die Siffclubs und Umsonst-und-draußen-Festivals der Seventies.