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Les Troyens: Opernhaus, Frankfurt

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(Foto: © Gregor Hohenberg)

Hemmungslose Überforderung: Berlioz’ „Les Troyens“ in Frankfurt

Hector Berlioz’ 1856 entstandene Oper „Die Trojaner“ findet sich nur selten auf den Spielplänen, selbst zu Berlioz’ Lebzeiten wurde das gut vierstündige Mammutwerk nie im Ganzen aufgeführt. Das liegt weniger an der antiken Vorlage, die sich mit einer halbwegs nachvollziehbaren klassischen Bildung recht problemlos erschließt, es liegt auch nicht an der Geschichte, die den kanonisierten Stoff in Richtung Flucht und Vertreibung öffnet und so auch eine aktuelle Lesart ermöglicht.

Nein, Grund ist die hemmungslose Überforderung, die Berlioz dem Opernalltag hier zumutet: Ein weit über das normale Maß hinausgehender Orchesterapparat, riesige Chöre, nicht zuletzt auch höchst anspruchsvolle Anforderungen an Solisten auch in Nebenrollen lassen sich nicht so ohne weiteres stemmen.

Immerhin, die Hamburger Staatsoper eröffnete vor zwei Jahren Georges Delnons Intendanz programmatisch mit dem Stoff, als Ausrufezeichen: Schaut, was wir zu leisten im Stande sind! Die Oper Frankfurt kontert, indem sie die schwere Aufgabe in der Spielzeitmitte platziert, in einer Inszenierung der jungen Eva Maria Höckmayr (Foto), die hier schon Frederick Delius’ „Romeo und Julia auf dem Dorfe“ in den Griff bekam, am Pult steht der US-amerikanische Dirigent John Nelson.

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