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„Bortenfor“ von Maridalen: Wer sich selbst genug ist

Portraitfoto Maridalen
(Foto: Jorgen Nordby)

Das norwegische Trio Maridalen braucht auf „Bortenfor“ weder Klavier noch Gitarre, um harmonisch zu überzeugen.

Chet Baker und Gerry Mulligan haben es vorgemacht: Wer gut aufeinander abgestimmt ist, braucht nicht unbedingt ein Klavier oder eine Gitarre in der Band, um harmonisch zu überzeugen. Mit diesem Konzept sind auch der norwegische Saxofonist Anders Hefre und sein Landsmann Jonas Kilmork Vemøy (Trompete) erfolgreich unterwegs. Bassist Andreas Rødland Haga komplettiert das Trio Maridalen.

Auf einen Drummer verzichten die drei auch auf ihrem neuen Album „Bortenfor“, sie schnippen höchstens mal ein wenig mit den Fingern, suchen hier und da nach einem möglichst perkussiven Ansatz ihrer Blasinstrumente – und der rhythmische Rest muss im Ohr des Zuhörers geschehen. Ganz dezent darf mal eine Pedalsteelgitarre dazwischenwimmern, ein paar Tastentöne gibt es auch. In der Regel sind die drei Norweger sich selbst aber genug, wenn sie sich in die alte Holzkirche von Maridalen außerhalb Oslos verziehen, um ihre verträumt-naturalistischen Elegien in die Mikrofone zu blasen.

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