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Die Chance des Scheiterns: Martin Kohlstedt veröffentlicht Livealbum
Er überlässt nichts und alles dem Zufall. Martin Kohlstedt hat aus über 400 Aufnahmen bei Best-of seiner Liveshows zusammengestellt.
So sehr sich Komponist, Produzent und Klangkünstler Martin Kohlstedt bei all seinen Alben an seine selbst auferlegten Konventionen hält – Ein-Wort-Albentitel, Drei-Buchstaben-Stücktitel und gemalte Cover – so gerne improvisiert er bei seinen Liveshows. Der Zufall, das Scheitern, der Fehler: alles Kategorien, die dem Deutschen unglaublich wichtig sind. Mittlerweile hat Kohlstedt auf der ganzen Welt live gespielt und die Settings, in die seine Musik passen, sind schier unbegrenzt. So ist sein aktuellstes Album „Feld“ trotz allen Detailreichtums so clubtauglich wie noch nie. „Mit Neoklassik hat das nur noch sporadisch zu tun – aber ,Feld‘ ist so einfallsreich und geschmackssicher, dass das wohl niemandem etwas ausmachen wird“, schwärmt unser Redakteur Matthias Jordan in seiner Review zum Album.
Und so funktioniert Kohlstedts Sound inzwischen sowohl im Club als auch im Konzertsaal oder in der Kirche. Dieses erstaunlich breite Spektrum hat der Pianist auch seinen ausschweifenden Liveshows zu verdanken, bei denen er seinen Sound stets weiterentwickelt, sich bis an die Grenzen des Möglichen herantastet und so etwas wie einen Raum des Dialogs mit dem Publikum öffnet. Die besten und intensivsten Momente hat der 36-Jährige nun mit „Martin Kohlstedt – LIVE“ veröffentlicht.
Aus über 400 Aufnahmen hat er ein fiktives Best-of zusammengestellt, eine Reise, auf die er die Hörer:innen mitnimmt: in 80 Minuten um die Welt. Mit Zwischenstopps in Barcelona, Wien, Paris, Amsterdam, Kopenhagen und zurück nach Leipzig. Und wer nach diesen elf Tracks verständlicherweise noch nicht genug hat, bekommt im kommenden Frühling die Gelegenheit, einmal eine der gefeierten Martin-Kohlstedt-Shows live zu erleben.