„Medium Raw“: Early James allein zu Haus
Mit „Medium Raw“ liefert der Bluesrocker Early James ein schon fast immersiv anmutendes Album – und lädt uns ein in ein 100-jähriges Haus.
The New Wave of Blues eröffnet das neue Jahr mit dem dritten Album von Early James, und das ist wirklich mit allen Traditionen gewaschen, verkommt dabei aber zum Glück nicht zum reinen Selbstzweck. Aufgenommen wurde „Medium Raw“ in einem 100-jährigen Haus in Nashville, fast ohne Overdubs und zum Teil in verschiedenen Räumen, und genau diese Wärme und Authentizität hört man jedem Song an.
Die Idee und Ausführung kam von keinem geringeren als Dan Auerbach (The Black Keys), der den „puren“ James haben wollte und ihn dann auch gleich auf das eigene Label genommen hat. Klar sind hier Fans von Tom Waits und Hank Williams prima aufgehoben, aber der Künstler liefert uns hier seine ganz eigene Welt aus Düsternis und Humor. Über allem steht sein eindringlicher Gesang, der eigenwillige Geschichten mit Inbrunst erzählt und sich wunderbar mit der tollen Instrumentierung verträgt. „Go down swinging“ ist nur ein gutes, fast gruseliges, Beispiel, bei dem das Gefühl entsteht, man befindet sich in ebendiesem Haus inmitten der Band. Ein Gefühl, das mit Kopfhörern noch intensiver wird … einfach mal ausprobieren!