„Megalopolis“ von Francis Ford Coppola: Top oder Flop?
Regisseur Francis Ford Coppola hat mit „Megalopolis“ endlich sein so lange schon geplantes Opus magnum ins Kino gebracht. Aber ist der Film wirklich sein Meisterwerk? Axel Schock hat ihn sich angeschaut.
Francis Ford Coppolas Opus magnum „Megalopolis“ ist Antiken-Edel-Trash auf der einen und eine wortgewaltige Warnung vor dem Untergang der Demokratie auf der anderen Seite, meint Rezensent Axel Schock.
Fast 40 Jahre hat Francis Ford Coppola („Der Pate“, „Apocalypse Now“) versucht, Produzent:innen für dieses Projekt zu finden, nun hat er sein Opus magnum kurzerhand im Alleingang auf die Leinwand gebracht. Klar ist schon jetzt: „Megalopolis“ wird in die Filmgeschichte eingehen, entweder als Megaflop oder als verkanntes Meisterwerk. Denn Coppolas Fabel vom Untergang eines durch Macht, Sex und Gier zerrütteten Stadtstaates (New York gepaart mit dem dekadenten antiken Rom), ist ein Kino der Überforderungen. Vollgestopft mit Ideen und berstend vor Bildideen, wird die ausufernde Endzeitparabel zunehmend konfuser. Im Zentrum steht der von Adam Driver („Weißes Rauschen“, „Ferrari“) gespielte genialische Architekt Cesar (hier tragen tatsächlich alle Figuren altrömische Namen), der Straße um Straße abreißen will, um mit einem selbst erfundenen Werkstoff New York in eine zukunftsweisende und menschenfreundliche Stadt zu verwandeln. Doch der korrupte Bürgermeister Cicero (Giancarlo Esposito, „The Mandalorian“, „The Gentlemen“), zudem Vater von Cesars Geliebter (Nathalie Emmanuel), sabotiert das Projekt. „Megalopolis“ ist Antiken-Edel-Trash samt entsprechender Mode, Wagenrennen und Orgien, zugleich aber auch eine elaborierte und wortgewaltige Warnung vor dem Untergang der Demokratie.