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Chica mit Chuzpe

Buchcover „Capitana“ von Melissa Scrivner Love

Auch mit „Capitana“, dem zweiten Band ihrer Serie um Lola Vasquez, spielt Autorin Melissa Scrivner Love mit den Machoattitüden des Drogenthrillergenres.

Erst die Tochter zur Schule bringen, dann kaltblütig Gangster niedermetzeln: Lola Vasquez schaltet blitzschnell von zart auf hart. Sie ist zugleich liebevolle Pflegemutter der kleinen Lucy und abgebrühte Leaderin der Drogengang Crenshaw Six in einem Vorort von Los Angeles. Dass die zierliche 28-Jährige permanent unterschätzt wird, ist ihr Trumpf und Handicap zugleich. Mit Cleverness hat sich die Latina die Führung der Gang von ihrem Freund gekrallt, muss sich aber immer wieder gegen die raubeinigen Kerle ihrer Truppe behaupten. Dies gelingt ihr mit einem Mix aus Kumpelei und rigorosem Führungsstil. Krimiautorin Melissa Scrivner Love spielt mit den Machoattitüden des Drogenbiz, wenn sie Lola zum eigenen Vergnügen auch mal einen ihrer Boyz zum Vögeln herauspicken lässt. Lola trägt – anders als die meisten männlichen Gangleader im Drogenthrillergenre – soziale Verantwortung für ihre Hood und hilft ihnen aus so mancher Schieflage. Im zweiten Band der genial gegen Klischees gedrehten Serie kämpft sie weiter gegen ihren härtesten Gegner: das übermächtige Rivera-Kartell, welches sie im Verteilungskampf um Einflussgebiete in die Schranken weisen will. Deswegen hat Lola einen Deal mit Staatsanwältin Andrea geschlossen, der ihre Macht stärkt. Im Krieg mit dem Kartell haben die Crenshaw Six zwar das Überraschungsmoment auf ihrer Seite, doch ist Lolas Bruder Hector ein unberechenbares Risiko: Der Rivera-Boss fordert Lola auf, ihm Andrea auszuliefern, damit im Gegenzug Hector aus dem Gefängnis freikommt. Lola kann der Zwickmühle nur entkommen, indem sie eine gnadenlose Entscheidungen trifft …

Mit „Capitana“ hat es Melissa Scrivner Love auf unsere Liste der besten Krimis im Dezember 2020 geschafft.

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