„Tödliches Muster“ von Michael Connelly: Volle Umdrehung
Mit „Tödliches Muster“ beweist Michael Connelly erneut: Niemand erzählt die akribische Fakten- und Indiziensuche spannender.
Er verdreht Frauen den Kopf, erst im romantischen, dann im wörtlichen Sinn: Der „Shrike“ bricht seinen weiblichen Opfern nach einer gemeinsamen Nacht das Genick, indem er ihre Schädel 90 Grad über das Limit dreht. Knack! Der Verdacht fällt auf Jack McEvoy, der einmal einen One-Night-Stand mit einer der Getöteten hatte. Trotz seines windigen Alibis können die Lesenden jedoch sicher sein: Auch nach über zehn Jahren Pause wird Michael Connelly („Late Show“) seinen Serienhelden in „Tödliches Muster“ nicht vom ermittelnden Reporter zum Frauenmeuchler degradieren.
Packend schildert Michael Connelly in „Tödliches Muster“, wie die penible Recherche des Investigativ-Journalisten McEvoy zu einem DNA-Analyseinstitut führt, von welchem die Daten mehrerer Frauen im Darknet und somit bei der misogynen Incel-Szene landen. McEvoy kommt somit einem Serienkiller auf die Spur, der seine Taten bislang clever getarnt hat. Wie kein Zweiter versteht es Michael Connelly, eine akribische Fakten- und Indiziensuche mit einem steil ansteigenden Spannungsbogen zu koppeln. Und dieser bekommt am Ende – auch wieder im wörtlichen Sinn – nochmal richtig Schwung nach oben: McEvoy erinnert sich nämlich beim entscheidenen Zweikampf mit dem Killer, über welches hilfreiche Extra sein neuer SUV verfügt …
Mit „Tödliches Muster“ hat es Michael Connelly auf unsere Liste der besten Krimis im Juni 2022 geschafft