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Cop-Schmerzen

Buchcover „Tin Men“ von Mike Knowles

Der düstere Polizeiroman „Tin Men“ von Mike Knowles zeigt, dass der hierzulande vernachlässigte kanadische Hardboiled-Noir so einiges zu bieten hat.

Woody, Os und Dennis sind gestörte Arschlöcher – und vielleicht deswegen die besten Cops im kanadischen Hamilton. Der eine pusht sein Kombinationstalent dermaßen mit Adderall, dass er sich mit Heroin wieder runterpegeln muss. Der andere poltert mit zynischem Machogehabe und Gewaltausbrüchen durch die Gegend. Und der dritte poliert sein Ego, indem er sich mit Blowjobs von transsexuellen Prostituierten bedienen lässt. Als Team sollen sie den brutalen Mord an ihrer Kollegin Julie aufklären, der ihr ungeborenes Kind aus dem Leib geschnitten wurde. Jeder von ihnen stand in einer anderen Beziehung zu Julie, jeder versucht auf seine Art, das Motiv und den Täter zu finden. So stehen sich Woody, Os und Dennis während der Ermittlungen gegenseitig im Weg. Die Zahl der Verdächtigen steigt genauso, wie es verhängnisvolle Zwischenfälle gibt. Am Ende trifft ein Schuss versehentlich ins Schwarze – und es gibt nur noch Verlierer … Mike Knowles düsterer Polizeiroman zeigt, dass der hierzulande vernachlässigte kanadische Hardboiled-Noir so einiges zu bieten hat. Er schafft tragische Protagonisten, die verzweifelt gegen den eigenen Kontrollverlust ankämpfen und bei der Gratwanderung zwischen Gut und Böse nicht mehr erkennen, wann sie die Grenze überschreiten. Zum Ende wird der Fall gelöst – aber auf die Schulter geklopft wird bei Mike Knowles niemandem. Weitere spannende Empfehlungen gibt es auch auf unserer Liste mit den besten Krimis im Oktober.

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