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Mental Sounds: „Through the Cycle“ – das Debütalbum von Modha

Modha_Album_(c) Nils Hansen
Das Berliner Jazz-/Hip-Hop-/Soul-Duo Modha: Dhanya Langer (vorne) und Max Scholl (© Nils Hansen)

Musik als Spiegel seelischer Kämpfe: Das Berliner Duo Modha veröffentlicht sein Debüt-Album „Through the Cycle“.

Was im Kopf passiert

Alle reden von Stress, aber kaum jemand kann beschreiben, wie sich psychische Extreme anfühlen. Das Berliner Duo Modha hat dem Thema Mental Health ein ganzes Album gewidmet. Heute erscheint „Through the Cycle“: zehn Tracks, die inneren Druck, Gedankenkreisen, Depression und Entspannung musikalisch erlebbar machen. Zur Vielfalt psychischer Prozesse passt, dass Dhanya Langer und Max Scholl im Jazz genauso zu Hause sind wie im Hip-Hop und Soul.

Statistisch gesehen erfüllt jeder siebte Mensch in Deutschland mindestens einmal im Leben die diagnostischen Kriterien einer Depression, bei Musiker:innen geht man von 50 bis 75 Prozent aus. Anders als die vielen Prominenten und Influencer:innen, die psychische Probleme artikulieren, gehen Modha das Thema kreativ und kollektiv an: „Through the Cycle“ entstand aus Gesprächen mit Freund:innen und Musikerkolleg:innen. Die Bandbreite der Tracklist, die daraus entstand, ist so groß wie die Skala mentaler Grenzerfahrungen, mal instrumental, mal in Spoken-Word-Passagen oder in einfühlsamem R’n’B.

„Endless Thoughts“ von Modha

Raus aus der Stressfalle

Trotz des schweren Themas ist „Through the Cycle“ alles andere als ein deprimierendes Werk, sondern spiegelt psychisches Erleben in pulsierender Musik wider. Erkennen, verstehen und kommunizieren sind wichtige Schritte zur Überwindung von Schmerz, deshalb strahlt das Album Klarheit und optimistischen Lebenswillen aus. Die Künstler:innen zeigen: Wer inneren Dynamiken begreift, macht sie beherrschbar.

Auch abgesehen von Psychologie und Neurologie funktioniert „Through the Cycle“ als Querschnitt durch die aktuelle Berliner Jazz- und Hip-Hop-Szene. Ergänzt wird das Duo durch die Poetin Candice Nembhard, den R’N’B-Star Phabo aus L.A., den Songwriter Noah Slee und den britischen Soulsänger Jermaine Peterson.

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