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Moses Sumney: Auf dem Podest im Video zu „Monumental“

Im Video zu seinem neuen Song „Monumental“ hinterfragt Moses Sumney nichts weniger als die ästhetische Geschichte der „westlichen Welt“.

Ein Teil seines Doppelkonzeptalbums „grae“ erschien bereits im Februar, der zweite im Mai: Nun hat Moses Sumney einen neuen Song nachgelegt. War „grae“ ein wohlüberlegtes, filigran gestaltetes Statement über die Vielfalt und den Facettenreichtum menschlicher Identitäten, ist der neue Song „Monumental“ eben genau das: monumental, monothematisch.

Der Track ist eine Neubearbeitung der Olympischen Hymne von 1896. Dabei hat Sumney den Originaltext des griechischen Dichters Kosta Palamas ins Englische übersetzt, die Melodie des Komponisten Spyros Samaras aber beibehalten. Zusätzlich zum Song gibt es ein Video, für das der Designer Thom Browne verantwortlich war. Das Video könnt ihr oben auf unserer Seite sehen.

Moses Sumney hinterfragt die Monumente der „westlichen Welt“

Doch eins verbindet „Monumental“ ganz eindeutig mit „grae“: Das Sich-auf-die-Suche-Machen, das Hinterfragen. Denn der Track wie das Video äußern eine kritische Botschaft. Im Video ist Sumney im Stile einer klassischen griechischen Statue inszeniert, wortwörtlich auf ein Podium gestellt. „Was bedeutet es, statuesque auf einem Podium aus Marmor zu posieren, wenn überall auf der Welt Statuen – lang erhaltene Symbole der white supremacy – buchstäblich umgestoßen werden?“ fragt Sumney in einem begleitenden Statement zum Video-Release.

„Was bedeutet es, sich die griechisch-römische Statue anzueignen, ein tradierter Platzhalter weißer, männlicher Virilität und Schönheit, und sie mit meinem Schwarzen Körper zu ersetzen? Mit einem Körper, der historisch gesehen als viel weniger schön ausgeklammert wurde – und in den letzten Jahren objektifiziert wurde? Was bedeutet es, mich jetzt selbst zu objektifizieren?“

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