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Nadine Shah: Kitchen Sink

Nadine Shah: Kitchen Sink

Auf „Kitchen Sink“ pendel Nadine Shah zwischen Pop und Postpunk und treibt ihre Songs mit orientalischen Akzenten in unerwartete Richtungen.

„All that she wants is another baby“: Als Heranwachsende hat Nadine Shah den Radiohit von Ace Of Base fleißig mitgesungen – bis ihr aufgegangen ist, welch fragwürdige Botschaft mit dem vermeintlich harmlosen Popsong eigentlich transportiert wird. Auf ihrem vierten Album antwortet sie mit „Ladies for Babies (Goats for Love)“ und thematisiert Typen, die von ihren Frauen Kinder und hübsche Kleider fordern: „Picked from a menu/To satisfy you/Take full credit for me/Cause Sir chose so wisely/You wanna tame me/As though you fear me/Put me in your pocket/Then take me to the market.“

Ging es auf „Holiday Destination“ aus dem Jahr 2017 um den Krieg im Nahen Osten und die Ignoranz des Westens, thematisiert die britische Musikerin mit Wurzeln in Norwegen und Pakistan auf „Kitchen Sink“ nun ebenso verspielt wie tiefgründig überkommene Geschlechterklischees und die Vereinbarkeit von Feminismus mit traditionellen Beziehungsmodellen. Mit Songs wie „Dillydally“ und „Ukranian Wine“ beweis Nadine Shah, wie wirkungsmächtig Minimalismus sein kann, wenn man eingängige, zwischen Pop und Postpunk pendelnde Stücke mit orientalischen Akzenten und tribalen Rhythmen in unerwartete Richtungen treibt.

Kitchen Sink erscheint am 26. Juni bei Infectious Music.

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