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Umweltdrama „Ökozid“ auf 3sat

Ökozid 3sat
Victor Graf (Ulrich Tukur) steht als Verteidiger der Bundesrepublik Deutschland im Gerichtssaal. (Foto: ZDF und rbb/zero one film/Julia Terjung )

„Ökodzid“ auf 3sat zeigt Deutschland vor Gericht wegen schlechter Klimapolitik. Ist das Unfug oder ein realistisches Szenario?

Wir schreiben das Jahr 2034, die Bundesrepublik Deutschland wird vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag von 31 Staaten des globalen Südens für ihre fahrlässige Klimapolitik verklagt. Da der Internationale Gerichtshof in Den Haag wegen massiver Sturmfluten nicht tagen kann, hat er seinen Sitz provisorisch nach Berlin verlegt, wo er seine Arbeit aufnimmt. Die Fragestellung von „Ökozid“ auf 3sat ist grundsätzlicher Natur: Darf ein internationales Gericht in die Souveränität eines Staates eingreifen und von ihm eine bessere Klimapolitik verlangen?

Anklage wie Verteidigung laden neben Wissenschaftlern auch politische Verantwortungsträger wie die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel in den Zeugenstand. Den Running Gag liefert Gerhard Schröder, der als geladener Zeuge nie erscheint, weil er wegen dringender medizinischer Betreuung in Russland weilt und nicht bereit ist anzureisen – ständig muss das Gericht sich neu mit einer möglichen Reaktion Schröder gegenüber befassen, der das Gericht einfach ignoriert.

„Ökozid“ (auf 3sat) von Regisseur Andres Veiel ist juristisch, politisch und wissenschaftlich wasserdicht und vor allem topaktuell. Seine Starbesetzung mit Nina Kunzendorf, Edgar Selge und Ulrich Tukur hilft über einige etwas etwas langatmige Sellen hinweg. jw/vs

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