An der Oper Frankfurt gibt es gleich zwei Premieren
„Le Nozze di Figaro“ hat der neue Generalmusikdirektor Thomas Guggeis für seine erste Neuproduktion in der Mainmetropole ausgewählt – Mozarts Klassiker.
Wir könnten sagen: Mozarts berühmte Opera buffa „Le Nozze di Figaro“ haben wir schon oft genug gesehen. Wir können aber auch sagen: Die können wir gar nicht oft genug sehen, das kunterbunte Liebeschaos bietet immer neue Ansätze für Neuinterpretation und Schwerpunktsetzungen. Und deswegen ist der „Figaro“ an der Oper Frankfurt nun auch wieder zu sehen, neu inszeniert und unter der Leitung des neuen Generalmusikdirektors Thomas Guggeis, der damit seine erste Neuproduktion am Haus vorlegt. Also gleich zwei Premieren am 1. Oktober: Guggeis und Mozart!
Oper Frankfurt: Triebkraft und Tempo, Komik und Leidenschaft
Anfangs scheinen die Spielregeln im Schloss des Grafen Almaviva zu funktionieren. Auf dem Feld: Spielerinnen und Spieler aus vier Generationen und unterschiedlichen Gesellschaftsschichten, die für grundverschiedene Liebes- und Lebensmodelle stehen. Doch plötzlich läuft nichts mehr nach Plan, weil der Graf die Spielregeln verletzt. So will er auf einmal angesichts der bevorstehenden Hochzeit von Zofe Susanna mit seinem Diener Figaro das von ihm selbst abgeschaffte Recht der ersten Nacht nun doch beanspruchen, falls sich die Braut nicht freiwillig hingibt. Der Regelbruch führt zu einer Flut sich im Stundentakt ändernder Situationen, die völlig außer Kontrolle geraten. Ob verkleidet oder nicht, niemand erkennt niemanden mehr. Am Ende des tollen Tages wird es gefährlich und befreiend zugleich.
Kurz vor der Französischen Revolution, in einer Zeit des Umbruchs, schrieb Mozart seine Vertonung von Lorenzo Da Pontes Libretto, der es wiederum nach der Vorlage von Pierre Augustin Caron de Beaumarchais’ gesellschaftskritischer Komödie schuf. Ihr Figaro wurzelt in der Commedia dell’Arte und stellt existentielle Fragen nach der Definierbarkeit der Liebe und der (Un-)Planbarkeit verschiedener Lebensmodelle. Sehnsüchte prallen auf gesellschaftliche Grenzen, Triebkraft und Tempo entstehen aus einer Mischung von beißender Komik und „gefährlichen Liebschaften“.
Eine der vollkommensten musikalischen Komödien der Operngeschichte!
Adriana González übernimmt den Part der Gräfin Almaviva.