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Pollyanna: Polly & the fine Feathers

Polly & The Fine Feathers (Solaris Empire)
MODERN JAZZ Isabelle Casier scheint irgendwie den Wandel zu lieben: Jetzt hat sie zumindest erst einmal von ihrem Künstlernamen Pollyanna auf Polly umgeflaggt und mit den Fine Feathers ein wirklich federleichtes Album vorgelegt. In ihrer Textlyrik ist häufig das wichtig, was sie nicht sagt. Dass ein Schokoladen-Jesus nach dem Bruch einer Beziehung bitter schmeckt, ist nachvollziehbar – der Rest der Story steckt irgendwo zwischen den Zeilen. Solche intimen Songminiaturen passen zu Pollyannas Vorliebe für kleine Clubs und Wohnzimmerkonzerte. Auch die Instrumentalarrangements mit der zurückhaltenden Rhythmusarbeit von Francois Fuchs (Bass) und Abdesslem Gherbi (Percussion) sowie dem sparsamen, aber stilprägenden Einsatz von Streichinstrumenten gehören eher in den Salon als auf die große Bühne. Das ist zumeist Musik fürs Sofa, Uptempomomente, die auch eine elektrische Band rechtfertigen würden, sind rar (In The Cornfields). Hier ist eine abgeklärte Songwriterin am Werk, die genau zu wissen scheint, was sie will – ob nun als Polly oder Pollyanna. (ron)

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