Zum Inhalt springen

„Promised Land“ von Wafia: Für die Swifties?

Wafia Cover

Dem eigenen politischen Anspruch wird die R’n’B-Sängerin Wafia nur bedingt gerecht – und doch ist ihr Debütalbum „Promised Land“ ein voller Erfolg.

Wie gut geschmeidiger Pop und politische Haltung Hand in Hand gehen, will Wafia unter Beweis stellen. Schon 2017 hat die Australierin mit syrisch-irakischen Wurzeln den Song „Bodies“ veröffentlicht, in dem sie den verweigerten Flüchtlingsstatus ihrer Familie durch die australischen Behörden thematisiert hat – ein belastendes Thema, das die Musikerin in fingerschnippenden Elektropop gepackt hat. Auch ihr jetzt erscheinendes Debütalbum erweckt den Eindruck, Wafia ginge es in ihrer Musik um politische Statements.

„Promised Land“ zeigt die Musikerin in Passbild-Optik – ungeschminkt, ernster Blick, ohne jegliche Pose, mit der sie sich sonst gerne inszeniert. Musikalisch dagegen ist auch „Promised Land“ anschmiegsamer R’n’B-Pop, mal fest in den 90ern verankert, mit Bubblegum Pop flirtend, mal am Britsoul einer Arlo Parks anlehnend. Auch Swifties dürften den zwischen Analog- und Elektroinstrumentierung changierenden Sound mögen. Die politische Botschaft dahinter ist schwer erkennbar – vornehmlich geht es in den 13 Songs um persönliche statt geopolitische Beziehungen. Wer mit diesem Widerspruch umgehen kann, erlebt das gelungene Debüt einer vielversprechenden Künstlerin.

Beitrag teilen: