Rodrigo Amarante: Drama
Rodrigo Amarante gelingt mit „Drama“ einfach alles: von orchestralen Schwelgereien bis hin zu kleinen, folkinspirierten Dramoletten.
Heutzutage wirst du dank Netflix berühmt. Vielleicht. Da bohrt sich einfach mal der Soundtrack einer Serie wie „Narcos“ ins Hirn. Die mag zwar unheimlich spannend sein, wird aber morgen schon wieder abgelöst von der nächsten Produktion. Was bleibt, ist im Idealfall ein Thema wie „Tuyo“. Der Glückspilz, der da seine Hände im Spiel hatte, ist der brasilianische Multiinstrumentalist Rodrigo Amarante. Und jetzt kann er eigentlich machen, was er will – von orchestralen Schwelgereien bis zu kleinen, folkinspirierten Dramoletten – jeder Track ist ein Soundtrack, jeder Takt ein neuer Hörfilm. Für einen, der ursprünglich angetreten war, um sich als Journalist durchs Leben zu schlagen, ist „Drama“ ein so ideen- und facettenreiches Album, dass es spätestens jetzt keinen Weg zurück zu geben scheint: Rodrigo Amarante hält sich durch seine zahlreichen Kooperationen zwischen Brasilpop und US-amerikanischem Alternativerock alle Optionen offen und muss eigentlich nur auf den nächsten dicken Fisch warten, der ihm vor die Angel kommt.