Sarah Jarosz: World on the Ground
Ihr Blick fürs Detail ist Sarah Jaroszs große Stärke: Auf „World on the Ground“ erzählt sie mit dezenten Soundelementen Geschichten von Rastlosigkeit.
Es ist schon erstaunlich, wie beiläufig Sarah Jarosz einen in ihren Bann zieht. Mit ihrer Aufmerksamkeit gebietenden Stimme und ungezwungenen Spannungsbögen beschwört sie mit der Unmittelbarkeit eines Films Bilder von Kleinstädten, Landstrichen und ein Gefühl von Rastlosigkeit herauf. Dank der dezenten Arrangements aus Gitarre, Mandoline und sanft vorwärts weisender Percussion fällt es leicht, in ihre Erzählungen einzutauchen.
Hier und da akzentuieren Fingerschnippen, Klavier, Lap Steel oder Streicher ihre Vignetten. Ihr Blick fürs Detail ist Sarah Jaroszs große Stärke – allerdings ist genau dieser nahe Blick auch dafür verantwortlich, dass es letztlich schwer ist, aus dem dritten Album der Grammy-Preisträgerin mehr als einen kurzen – wenn auch noch so schönen – Ausflug zu ziehen. Die Skizzen ihrer Figuren sind plastisch, aber jenseits der Wanderlust vereint sie kein größerer Zusammenhang. Und so zieht es einen selbst bald auch wieder in andere Gefilde. jl
World on the Ground erscheint am 5. Mai bei Rounder Records.