„Seit er sein Leben mit einem Hund teilt“ von Bodo Kirchhoff
Mit „Seit er sein Leben mit einem Hund teilt“ bringt Bodo Kirchhoff das Innenleben seines Helden und das wechselhafte Wetter am Gardasee zu einem äußerst gelungenen Einklang.
Auch in „Seit er sein Leben mit einem Hund teilt“ macht Bodo Kirchhoff das Leben eines Mannes weit jenseits der Pensionsgrenze zum Thema.
Er war in Hollywood mal regelmäßig Western-Bösewicht und Nazi, und so legt Louis Arthur Schongauer in Bodo Kirchhoffs neuem Roman „Seit er sein Leben mit einem Hund teilt“ auch los. Als sich ein Auto mit großem Lärm und durchdrehenden Rädern vor Schongauers Domizil oberhalb des Gardasees festfährt, ist der bald 75-Jährige auf 180. Er holt seinen Colt aus dem Versteck und rennt zur Einfahrt. Damit beginnt im Leben des Einsiedlers der Damenbesuch der kommenden Tage.
Bodo Kirchhoff macht seit einigen Jahren das Leben von Männern weit jenseits der Pensionsgrenze zum Thema. Dass Kirchhoff wie sein ähnlich alter Held am Gardasee wohnt, macht den Roman für ihn zum Heimspiel. Reisebloggerin Frida, die ihr Wohnmobil beim Versuch, zu wenden, erst mal schrottet, sorgt als erster Gast kurz vor Ferragosto für Unruhe am Berg. Am nächsten Tag will noch die Journalistin Almut kommen, sie hat sich für ein Interview angemeldet. Beide Frauen mischen in der Folge die Routinen von L. A., wie Schongauer früher hieß, auf: Sein Leben kommt auf den Prüfstand. Bodo Kirchhoff bringt das Innenleben seines Helden und das wechselhafte Wetter am Gardasee zu einem äußerst gelungenen Einklang.
Mit „Seit er sein Leben mit einem Hund teilt“ hat es Bodo Kirchhoff auf unsere Liste der besten Bücher im April 2024 geschafft.