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„Sister Europe“ von Nell Zink

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(Foto: Francesca Torricelli)

„Sister Europe“ von Nell Zink ist eine Parodie – und zugleich der große Berlin-Roman, der die Themen unserer Gegenwart verhandelt.

„Sister Europe“ von Nell Zink ist unsere Buchempfehlung der Woche.

Ach, Berlin! Für die einen ein Schandfleck, für die anderen die einzige lebenswerte Stadt des Landes. Als US-Amerikanerin, die seit langem südlich der Hauptstadt lebt, hat Nell Zink ihren ganz eigenen Blick darauf. Ihr neuer Roman „Sister Europe“ nimmt alle Klischees mit – nicht nur über Berlin, sondern auch diverse Trendthemen unserer Zeit, wenn eine Gruppe Privilegierter bei einer Literaturpreisverleihung zusammenkommt: Kritiker Demian, seine jugendliche trans Tochter Nicole, sein bindungsgestörter Kumpel Toto, Totos Tinderdate Avianca, der arabische Prinz Radi und die Nazinichte Livia. Verfolgt werden sie vom Kripobeamten Klaus, der Nicole für eine Sexarbeiterin und die Männer für ihre Freier hält.

Klingt nach einer Farce und ist auch so lustig wie eine – bei aller Konstruiertheit gelingt es Zink jedoch, das Szenario ganz natürlich und ihre Figuren wie echte Menschen erscheinen zu lassen. Aus ihren endlosen Gesprächen, die mit späterer Stunde immer ehrlicher werden, ergibt sich das Gefühl, Berlin könnte für einen Abend tatsächlich der Mittelpunkt der Welt sein, wie seine Bewohner:innen es immer vermuten. Doch dieser exzellente Roman wird lange nicht nur ihnen gefallen.

Mit „Sister Europe“ hat es Nell Zink auf unsere Liste der besten Bücher im Juni 2025 geschafft.

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