„Soft Power“ von Fazerdaze: Alles neu(-seeland)?
Amelia Murray aka. Fazerdaze zieht in die Großstadt und tauscht ihr Longboard gegen ein Auto ein. Wie klingt ihr Lebenswandel?
Im Jahr 2017 skatet Amelia Murray alias Fazerdaze im Video zu „A little uneasy“ irgendwo in Neuseeland durch ein menschenleeres, von Bauzäumen und Palmen gesäumtes Industriegebiet. Es ist der perfekte Einstieg in ihr Debütalbum „Morningside“, das den für ihre Heimat typischen Jangle-Pop im LoFi-Sound aufgreift und mit unvergesslichen Melodien veredelt.
2024 sitzt Murray nun in einem Auto, und das Video zur Single „Cherry Pie“ illustriert mit der nächtlichen Fahrt durch eine Großstadt, wo sie sich sieben Jahre später befindet. Die Gitarre, der Hall, die Verzerrung und vor allem die Melodien sind noch da, doch lässt sie auf ihrem zweiten Album den Schlafzimmerpop hinter sich und ersetzt ihn durch üppigere, mitunter auch deutlich elektronischere Arrangements. Japanese Breakfast und Bat For Lashes mögen hier als Referenzen irgendwie funktionieren – doch warum nicht größer denken? Mit Hits wie „Bigger“, „Distorted Dreams“ und eben „Cherry Pie“ ist Fazerdaze durchaus prädestiniert, Fontaines D.C. oder gar The Cure bei Stadionauftritten zu unterstützen.