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„Tempus“ von Pole: Zeit und Vergänglichkeit

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Auf „Tempus“ widmet sich Pole erneut den großen Themen: Ohne strengeres Konzept verhandelt er Zeit und Vergänglichkeit.

Auf seiner letzten Platte „Fading“ hat sich Stefan Betke alias Pole mit der Demenzerkankung seiner Mutter auseinandergesetzt und das langsame Verwischen der Erinnerung in ernsten Ambient Techno verwandelt. „Tempus“ bleibt zwar der Thematik Zeit und Vergänglichkeit treu, lässt aber aufgrund des weniger strengen Konzepts mehr Raum zum Atmen. Während auf „Fading“ alle Struktur hinter Rauschen und Noise verschwand, klingt „Tempus“ sauberer und klarer.

Der Dub, seit jeher Grundbestandteil von Poles Musik, ist am deutlichsten noch auf „Stechmück“ hörbar – ein Track, auf dem Betkes Minimoog, der eigentlich gerade den Geist aufgibt, das sirrende Insekt imitiert. Auch bei „Alp“ ist der Titel Programm: Ein unbestimmt bedrohlicher Bass und ein humpelnder Beat sorgen für eine gespenstische Atmosphäre. Der Titeltrack bietet dann eine weitere Überraschung, denn dort taucht aus dem elektronischen Nebel auf einmal ein echtes Klavier auf und verleiht „Tempus“ unversehens eine Jazznote.

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