„Der Kaninchenstall“ von Tess Gunty
„Der Kaninchenstall“ von Tess Gunty ist eine schonungslose, hinreißend eigenartige Momentaufnahme der Abgehängten unserer westlichen Gesellschaft.
„Der Kaninchenstall“ von Tess Gunty verblüfft durch sprachliche Brillanz sowie klugen Humor und dünstet auf jeder Seite Zeitgeist aus.
Der von den Feuilletons bgenutzte Begriff des „Meisterwerks“ uft inzwischen oft unbeeindrucktes Gähnn hervor. Gibt es das noch: eine wirkliche Überraschung? Die neueste groß angekündigte Sensation: Tess Gunty, 30 Jahre jung, prämiert mit dem renommierten National Book Award für das Debüt „Der Kaninchenstall“. In ihrem Roman geht es um wenige, aber viele, um nichts und um alles. In den Apartments des La Lapinière Affordable Housing Complex in einem von der Welt weitestgehend ignorierten, ehemaligen Industrieort hausen Menschen „zwischen billigen Wänden, die kein Leben vom anderen isolieren.“
Figuren mit skurril überzeichneten Schicksalen streifen anonym aneinander vorbei. Guntys Roman ist eine schonungslose, hinreißend eigenartige Momentaufnahme der Abgehängten unserer westlichen Gesellschaft. Unmöglich, diese – im allerbesten Sinne – atemlose ADHS-Lektüre auf engem Raum zu erfassen. Sie verblüfft durch sprachliche Brillanz sowie klugen Humor und dünstet auf jeder Seite Zeitgeist aus.
Wer „Der Kaninchenstall“ von Tess Gunty mag, könnte sich auch für „12 Grad unter Null“ von Anna Herzig interessieren.