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The Charlatans: Different Days

BRITPOP Alte Helden wie Slowdive, Ride und The Jesus And Mary Chain finden dieser Tage nach Jahrzehnten wieder zusammen und veröffentlichen mehr oder weniger überzeugende Comebackalben. The Chrlatans waren nie weg und haben zugleich aber auch so gar nichts mit all jenen Britpopbands zu schaffen, die verzweifelt wie vergeblich versuchen, ihren angestammten Sound ins Jetzt zu transformieren. Die Madchester-Band um Sänger Tim Burgess hat nicht nur den Verlust von Keyboarder Rob Collins verkraftet, auch den tragischen Krebstod von Schlagzeuger Jon Brookes vor ein paar Jahren können sie wegstecken, indem sie das eigentlich so feste Bandgefüge für Gäste öffnen. So wartet das mittlerweile 13. Studioalbum mit einer beachtlichen Liste prominenter Zulieferer auf: Den Job am Schlagzeug teilen sich Stephen Morris (New Order) und Peter Salisbury (The Verve), Lambchops Kurt Wagner und Krimiautor Ian Rankin sprechen Text ein, und bei der Ballade „Spinning out“ gibt sich Paul Weller am Klavier und als Duettpartner die Ehre. Doch die opulente Gästeliste braucht es höchstens als Verzierung, so lange Burgess neben der jubilierenden Vorabsingle „Plastic Machinery“ mit Songs wie „Solutions“, „Not forgotten“ und „Let’s go together“ so wunderbar zeitlose Popmomente zwischen jingelnder Gitarre, dezenter Elektronik und Soul-Unterbau raushaut. Lediglich die Frisur braucht dringend ein Update: Seine blondierte Topffrisur zählt auch 2017 zu den schlimmsten haircrimes. cs

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