„The Penguin“ bei Sky: Da watschelt das Böse
In dem Ableger von „The Batman“ bei Sky arbeitet sich Colin Farrell als „The Pengiun“ in der Unterwelt von Gotham City nach oben.
Lang erwartet, nun ist er da: „The Penguin“, der achtteilige Serienableger zur Comicverfilmung „The Batman“ von 2022, gibt es jetzt bei Sky. Wöchentlich kommt eine neue Episode auf Sky und dem Streaming-Service Wow auf Abruf sowie immer montags um 20:15 Uhr auf Sky Atlantic.
In der titelgebenden Rolle des hinkenden Gangsters „Der Pinguin“ ist erneut unter Schichten von Make-up Colin Farrell („Sugar“) zu sehen, weitere Rollen übernehmen Cristin Milioti, Clancy Brown, Mark Strong, Michael Kelly, Deirdre O’Connell und Scott Cohen. Ob es einen Auftritt von „Batman“ Robert Pattinson geben wird, ist unklar. Showrunnerin und Drehbuchautorin ist Lauren LeFranc, produziert haben „The Batman“-Regisseur Matt Reeves, Dylan Clark, Colin Farrell, Bill Carraro („Lovecraft Country“) und LeFranc.
„The Peguin“ bei Sky: Worum geht’s?
Nach den Ereignissen von „The Batman“ geht es in Gotham City drunter und drüber: Mafiaboss Carmine Falcone (John Turturro, „Severance“) ist tot, wer wird seinen Platz einnehmen und über die Unterwelt und große Teile der gesamten Stadt herrschen? Sein Sohn Alberto (Michael Zegen)? Oder Falcones frisch aus der Psychiatrie entlassene Tochter Sofia (Cristin Milioti)? Dass sie eine psychopathische Killerin ist, sollte eigentlich helfen. Oder kann sich gar Salvatore Maroni (Clancy Brown), Anführer des konkurrierenden Clans, das Rennen machen? Der hat noch eine Rechnung offen mit Falcones Gang, weil Falcone ihn dereinst an die Polizei verpfiff.
Doch da ist einer, den niemand auf der Rechnung hat: Oswald „Oz“ Cobblepot (Colin Farrell), genannt „Der Pinguin“, weil er aufgrund einer Verletzung watschelt wie einer. Oswald hat Falcone treu als Kleingangster gedient, und dass man ihn immer unterschätzt? Nun, da kann er ja nichts für – er weiß das jedenfalls im großem Stil zu seinem Vorteil zu nutzen. Hat er doch seiner Mutter (Deirdre O’Connell) ein richtig gutes Leben versprochen. Raffiniert spielt er alle Seiten gegeneinander aus und beginnt seinen blutigen Aufstieg. Dabei hat er den jungen Victor (Rhenzy Felix) als Lehrling an seiner Seite.
War „The Batman“ eher düsterer Detektiv- und Crimefilm als flamboyante Comicverfilmung, orientiert sich „The Penguin“ in der gleichen regennassen, dystopischen, urbanen Ästhetik eher an den Bösewichten und Dramen von Shakespeare, den Mafiafilmen von Martin Scorsese oder einer Serie wie „Die Sopranos“. Dementsprechend brutal ist die Serie. Matt Reeves hat selber die Mafiafilme „Scarface“ mit Al Pacino (1982) und den britischen Gangsterklassiker „Rififi am Kafreitag“ von 1980 als Inspiration für „The Penguin“ genannt.
Und wie gesagt: Ob Robert Pattinson als dunkler Ritter zu sehen sein wird, ist noch ein Geheimnis. Eigentlich kann Batman ja nicht nur dabei zuschauen, wie sich einer seiner späteren großen Widersacher bei der Mafia noch oben zur Macht arbeitet, oder? Showrunnerin Lauren LeFranc hat einen Pattinson-Auftritt verneint, aber verraten hätte sie es natürlich auch nicht. Es ist sowieso auch nicht ganz logisch, dass Selena Kyle (Zoë Kravitz, gerade mit ihem Regiedebüt „Blink twice“ in den Kinos) alias Catwoman, Falcones uneheliche Tochter, in der Serie gar nicht auftaucht. Sie hätte ja einen geradezu familären Grund, ihrer Halbschwester Sofia die Mafiakarriere zu versauen. Hier tappt „The Penguin“ in die Superhelden-Spin-off-Falle, die auch einige Marvel-Serien unglaubwürdig macht, welche die Marvel-Filme mit Einzelfiguren fortführen: Warum sind die anderen Superhelden so gänzlich abwesend?
Jedenfalls soll die Handlung von „The Penguin“ direkt zum zweiten Teil von „The Batman“ führen, der für 2026 angekündigt ist. Daher müssen Fans die Serie gucken, wollen sie die Kinofortsetzung dann verstehen. Wir sind gespannt und lassen uns überraschen.