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„Thirteen – Ein gestohlenes Leben“: Entführungsserie in der ARD

Nach 13 Jahren endlich frei! „Thirteen – Ein gestohlenes Leben“ ist eine BBC-Thriller-Serie über eine Entführung. In der ARD.

Dreizehn Jahre lang war Ivy Moxam (Jodie Comer bekannt aus „Killing Eve“) in den Händen ihres Entführers. Eingesperrt in einem Kellerraum, abgeschottet vom sozialen Leben. Doch eines Tages gelingt ihr die Flucht. Es beginnt ein spannender Thriller. Die fünfteilige Miniserie „Thirteen – Ein gestohlenes Leben“ (in der ARD-Mediathek) nimmt in der Entführungsgeschichte die Opferperspektive ein, und stellt so die von Traumata durchzogene Realität von Ivy Moxam in den Mittelpunkt.

Niemand hatte mehr an ein Happy End geglaubt, als Ivy mit 26 Jahren aus den Klauen ihres Entführers entwischt – am wenigsten Ivys Familie: Wie eine Bombe schlägt die völlig apathische Ivy in der bürgerlichen Welt ihrer Familie ein. Weder ihre zerstrittenen Eltern (Stuart Graham und Natasha Little), noch ihre Schwester Emma (Katherine Rose Morley) wissen, was nun zu tun ist – woher auch. Währenddessen beginnen DS Lisa Merchant (Valene Kane) und DI Elliott Carne (Richard Rankin) den Fall neu aufzurollen und entdecken in Ivys Aussagen einige Widersprüche. Auch Emma scheint dem Ganzen nicht zu trauen. Sie bezweifelt sogar, dass die Entführte ihre Schwester ist. Schließlich der Schock: Anscheint, sind da noch mehr entführte Mädchen …

„Thirteen – Ein gestohlenes Leben“: In der ARD-Mediathek

Die BBC Produktion „Thirteen – Ein gestohlenes Leben“ erzeugt zwar durch ein ruhiges Erzähltempo eine spannende Atmosphäre, bleibt jedoch in vielen anderen Belangen sehr infantil und hat dem Genre der Entführungsthriller wenig Neues hinzuzufügen: Jodie Comers Spiel ist selten wirklich subtil – vom Spiel der Familie ganz zu schweigen. Da helfen auch keine plakativen Schnittbilder, in denen Ivy wahlweise in der Hocke und leise stammelnd duscht, verwirrt neben ihrem Bett auf dem Boden kauert oder bei jeder Möglichkeit an ihrem Ärmel herumzupft. Zugegeben: Wer weiß schon, wie sich ein Entführungsopfer fühlt, doch genau das ist das Problem. Denn ab der ersten Sekunde schreibt einem die Inszenierung jegliche emotionale Regung vor. Auch das Polizei-Duo bleibt in der klassischen Böser-Cop-guter-Cop-Spirale gefangen, ohne dabei wirklich ein Profil zu schärfen, und die ständigen Slowmotion-Sequenzen erzeugen nicht mehr als ein leises Gähnen.

Wirklich stark ist die Serie nur in den ruhigen Momenten, in denen sie versucht, die Abhängigkeiten zwischen einer entführten Person und ihrem/ihrer Entführer/in zu verstehen: Warum schützten Oper ihre Täter? Wie kommt es zu solch kontraintuitiven Regungen wie einem Stockholm-Syndrom?

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