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„Tiepolo Blau“ von James Cahill

James Cahill Foto Darren Wheeler
(Foto: Darren Wheeler)

In „Tiepolo Blau“ erzählt James Cahill von einem Kunsthistoriker, der Cambridge den Rücken kehrt und schließlich in Schwulenbars, Parks und Saunen auf das wahre Leben trifft.

„Tiepolo Blau“ von James Cahill ist unsere Buchempfehlung der Woche.

James Cahill war selbst einige Jahre Doktorrand in Cambridge, und vielleicht ist es dieses Insiderwissen, das sein Debüt zu einem literarischen Ereignis macht, das es locker mit den Romanen von Booker-Prize-Gewinner Alan Hollinghurst aufnehmen kann: Der 43-jährige Kunsthistoriker Don Lamb forscht zu den Himmelsdarstellungen in den Fresken des venezianischen Malers Tiepolo, er will deren Sinnlichkeit vermessen, kartografieren und dadurch beherrschbar machen. Zwar ist da die Freundschaft zu seinem mehr als 20 Jahre älteren Mentor Val, einem Dandy und Salonlöwen, doch das Sexleben des schwulen Don liegt komplett brach.

Das ändert sich schlagartig, als Don nach einem Eklat die Universität verlassen muss und in London die Leitung eines Museums übernimmt. Don trifft auf das wahre Leben, vor allem begegnet er dem jungen Kunststudenten Ben und gerät in der düsteren zweiten Hälfte des Romans in eine Abwärtsspirale, bis er schließlich auf den Boden der überraschenden Tatsachen ankommt. Schwulenbars und Saunen, Parks und Pillen sowie ganz viel Rotwein säumen Dons Weg.

Mit „Tiepolo Blau“ hat es James Cahill auf unsere Liste der besten Bücher im Dezember 2024 geschafft.

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