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TNGHT: II

„Gimme Summn’“, repetiert eine robotische Stimme, eine nicht minder dumpfe Bassdrum gibt einen täuschend geraden Rhythmus vor, ein Synthesizer dreht zunehmend am Rad – und wenn nach etwa einer Minute der Peak erreicht zu sein scheint, folgt nicht die große Katharsis, sondern ein scheppernder, blecherner Beat, der am ehesten mit den Industrial-Extravaganzen einer SOPHIE verwandt zu sein scheint. Auf „II“ bündeln die Produzenten Hudson Mohakwe und Lunice zum zweiten Mal auf EP-Länge ihre Kräfte und treiben ihre durchaus verwandten Ästhetiken aus Wonky, HipHop, Rave und Proto-Trap abermals auf die Spitze: Als TNGHT bedienen sie durchaus maximalistische Großraum-Rave-Impulse, bauen aber gleichzeitig dekonstruktivistische Stolperfallen ein, die die sieben Tracks (ein fünfsekündiges Skit nicht mitgezählt) nicht nur hypereffektiv, sondern auch herausfordernd machen – wenn irgendwer einen Klub ausfindig macht, in dem genau diese Musik läuft: Bitte sagt mir Bescheid! msb

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