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Trixsi: Frau Gott

Trixsi: Frau Gott Album Cover

Mit Trixsi gönnt sich der deutschsprachige Punkrock seine Supergroup. Tatsächlich fällt ihr Debüt „Frau Gott“ aber überraschend vielseitig aus.

Tja, jetzt gönnt sich also auch der deutschsprachige Punkrock seine Supergroup: Bei „Frau Gott“ von Trixsi mischen der frühere Jupiter-Jones-Bassist Klaus Hoffmann sowie Paul Konopacka und Torben Leske von Herrenmagazin mit, der angesagte Produzent und Ex-Findus-Mitspieler Kristian Kühl ist an der Gitarre dabei, und weil der momentan allgegenwärtige Jörkk Mechenbier krakeelt, klingt die Hamburger Formation nicht zuletzt auch stark nach Love A.

Tatsächlich fällt das Debüt überraschend vielseitig aus, denn neben Geschrabbel à la „Dagn Dagn“ stehen Songs wie „Menschen“ und „Ab Morgen“, die sich an 90er-Helden wie Pavement und Built To Spill orientieren, und „Autobahn“ erinnert gar an die hyperaktive Frühphase der Arctic Monkeys. Mechenbier selbst ordnet Trixsi deswegen auch als Deutschrock ein – zumindest dann, wenn man Subkultur und einen gesellschaftskritischen Auftrag dazu addiert. So geht es auf „Frau Gott“ um Digitalisierung und Boomer, um Mülltrennung und Wutbürgereien.

Trixsi zeigen auf „Frau Gott“ Haltung, die sie aber nie zum Diskurs ausweiten, sondern rechtzeitig mit gehobenem Kneipenhumor abmildern. Und Hörer, denen das alles zu gefällig und eingängig ist, kontern sie am Ende mit „IroCityExpress“, einem anderthalbminütigen Punkrocker mit ironischem Blick auf Szeneklischees aus: „Man kann nicht immer nur Trixsi hören und diesen Hamburg-hippen Scheiß.“ Prost!

Frau Gott erscheint am 26. Juni auf Glitterhouse Records.

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