„Jack“ bei Arte
Der zehnjährige Jack streunt mit seinem kleinen Bruder durch Berlin, auf der Suche nach seiner Mutter.
Die Kindheit ist eine Zeit der Unbeschwertheit – im Idealfall. Aber was, wenn die Erwachsenen in deinem Leben sich nicht um dich kümmern und du komplett auf dich gestellt bist? So geht es Jack (Ivo Pietzcker) im gleichnamigen Film. Mit seinem kleinen Bruder Manuel (Georg Arms) lebt er bei seiner jungen, alleinerziehenden Mutter Sanna (Luise Heyer). Doch die hat nicht immer Zeit und Lust, um sich um ihre Söhne zu kümmern.
Es kommt, wie es kommen muss: Jack muss ins Kinderheim, nur Manuel darf bei der Mutter bleiben. Nach einem Streit mit einem anderen Jungen haut Jack aus dem Heim ab – doch seine Mutter ist nicht da. Also sammelt Jack Manuel ein und macht sich mit ihm auf dem Weg. Gemeinsam streunen die Jungen durch Berlin, während sie auf Sannas Rückkehr warten. Obwohl sie tagelang unterwegs sind, scheint niemandem aufzufallen, dass sie ganz allein sind …
Jahre vor „Systemsprenger“ hat schon 2014 ein Film über ein vernachlässigtes Kind bei der Berlinale für Aufsehen gesorgt. Beim Deutschen Filmpreis hat „Jack“ eine Lola in Silber gewonnen. Regisseur und Drehbuch-Coautor Edward Berger hatte bereits zwei Jahre zuvor einen Grimme-Preis für „Ein guter Sommer“ erhalten.