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TV-Tipp: Überraschungserfolg „Systemsprenger“ erstmals im Free-TV

Systemsprenger
(Bild: ZDF/Peter Hartwig)

Die junge Benni leidet unter Wutausbrüchen und unberechenbaren Emotionen, fliegt aus Heimen und Pflegefamilien. Kann eine radikale Methode ihr helfen? Unser Spielfilmtipp

Wir sind es gewohnt, dass Filme die Kindheit romantisieren. Wenn Kinder Probleme haben, dann sind sie die Schuld böser Erwachsener. Unglückliche Söhne und Töchter finden einen Draht zu ihren Eltern, Waisen eine Pflegefamilie. Vielleicht war „Systemsprenger“ von Nora Fingscheidt 2019 auch deshalb so ein Phänomen, weil ihr Film mit diesen Klischees nichts am Hut hat. Stattdessen schildert das Drama die harte Realität eines Kindes, das in kein Raster passt und von allen deutschen Systemen im Stich gelassen wird.

Die neunjährige Bernadette (Helena Zengel), Benni genannt, ist ein „Problemkind“. Ihre Unberechenbarkeit, ihre plötzlichen Wutausbrüche sorgen dafür, dass keine Schule, kein Heim und keine Pflegefamilie sie langfristig aufnehmen wollen. Benni selbst will bei ihrer Mutter wohnen, die aber zu große Angst vor der eigenen Tochter hat. Da wagt die Sozialarbeiterin Frau Bafané (Gabriela Maria Schmeide) ein Experiment. Benni soll mit dem Gewalttrainer Micha (Albrecht Schuch) arbeiten, der mit dem Mädchen mehrere Wochen im Wald verbringt. Tatsächlich scheint die unorthodoxe Methode zu helfen. Doch als Benni danach weiter bei Micha bleiben will, zögert der Sozialarbeiter: Er hat eine eigene Familie. Und was ist, wenn Bennis Mutter plötzlich doch wieder Interesse an ihrer Tochter hat?

„Systemsprenger“ hat bei der Berlinale 2019 für Aufsehen gesorgt und im Anschluss viele deutsche und internationale Preise gewonnen. Besonderes Lob hat die Hauptdarstellerin Helena Zengel erhalten. Trotz ihrer Jugend hat sie bereits an der Seite von Tom Hanks gespielt und war jüngst für einen Golden Globe nominiert.

„Systemsprenger“ läuft um 20.15 im ZDF.

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