„Wiedersehen mit einem Fremden“ mit Silke Bodenbender
Deutsche Verarbeitung des Martin-Guerre-Stoffes: Liesbeths Mann kehrt aus dem Krieg zurück. Aber er ist seltsam verändert …
Schwarzwald, 1950er-Jahre: Schon seit Jahren ist der zweite Weltkrieg vorbei, doch noch immer sind nicht alle Vermissten heimgekehrt. Liesbeth (Silke Bodenbender) wartet noch immer auf ihren Mann Max (Peter Davor), den sie in russischer Gefangenschaft vermutet. Nicht nur das Warten ist schwer, auch der Alltag in dem kleinen Dorf ist hart. Denn Max’ Familie wusste nichts von seiner Kriegsheirat und vermutet, dass Liesbeth eine Betrügerin sein könnte. Während ihr Schwiegervater Liesbeth und ihren Sohn Josef schützt, gibt sich ihre Schwägerin Margarete (Nina Kunzendorf) keine Mühe, ihr Misstrauen zu verbergen.
Da kommt Max eines Tages doch noch heim. Doch das anfängliche Glück dauert nur kurz. Denn Liesbeth fällt bald auf, wie sehr sich ihr Mann verändert hat. Und sie ist nicht die einzige. Im Dorf breiten sich Gerüchte aus: Ist Max womöglich gar nicht der, der er behauptet zu sein?
„Wiedersehen mit einem Fremden“ basiert auf einem wahren Fall aus dem 16. Jahrhundert. Der französische Bauer Martin Guerre ist damals verschwunden, ein Hochstapler nahm seinen Platz ein und konnte sogar Guerres Frau täuschen. Der Stoff wurde schon mehrmals verfilmt, unter anderem als „Sommersby“ mit Richard Gere. Das deutsche Drama von Niki Stein verlegt die Handlung in den Schwarzwald der Nachkriegszeit und thematisiert damit auch die engen Konventionen der deutschen Provinz.