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„Twilight Override“ von Jeff Tweedy (Wilco): Kreativität frisst Dunkelheit

jeff tweedy

30 Songs setzt Wilco-Frontmann Jeff Tweedy der politischen Dämmerung in den USA entgegen. Was sonst sollte ein Songwriter seines Kalibers tun?

111 Minuten Spielzeit? Ein Dreifach-Album? Jeff Tweedy hat die entgeisterten Reaktionen schon geahnt. „Yes! Like a goddamn triple record!“ schreibt der Wilco-Frontmann in den Liner Notes seiner neuen Soloplatte, und man meint den amüsierten Unterton des smarten Singer/Songwriters herauszuhören. Die Politik frustriert auch Tweedy, diese stets verrätselt-sensible Stimme der US-Indie-Szene, jedoch: „What else do I have but my songs?“ Lyrisch unendliche Melancholie, Nachdenken über Vergänglichkeit.

Die titelgebende Dämmerung überwindet Tweedy mit Unterstützung von Gitarrist James Elkington und den Söhnen Spencer und Sammy, und erstaunlichem Optimismus in den Arrangements. Akustik-Gitarren dominieren, vieles atmet Americana-Leichtigkeit, manches Krautrock-Lässigkeit. Viel zu viele Songs, 30 an der Zahl, doch die Hälfte davon ist wirklich grandios. „Feel Free“, ein Pulsieren, das nie aufhört: „Make a record with your friends/Sing a song that never ends“. Tweedys Fazit gibt Hoffnung: Kreativität frisst die Dunkelheit.

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