„With Eliza“ von Hayden Arp: Harmloses Gekritzel
„With Eliza“ von Hayden Arp bleibt trotz Rap-Versuche erschreckend blutleer – dennoch hat sich ein Hit auf das Debütalbum des Wahlwieners verirrt.
Eine eigene Handschrift entscheidet oft über Erfolg oder Misserfolg eines Künstlers. Ob Hayden Arp deshalb die über dem weißen Papier schwebende Hand als Covermotiv seines Debütalbums gewählt hat? Tatsächlich soll „With Eliza“ ein „nachdenkliches Zurückblicken auf Erinnerungen, Intimität und die Schwierigkeit, dies alles festzuhalten“ sein. Kein Wunder also, dass die acht Songs in gerade mal 28 Minuten merkwürdig blutleer und um sich selbst kreisend klingen. Da hilft auch der musikalische Schlenker zu Phoenix („Black Hole“) samt lyrischem Rap-Versuch nicht viel, genauso wenig wie die feinsinnigen orchestralen Arrangements, die doch immer etwas zu gewollt wirken.
Einzig „Passenger“ hat Hitpotential und bringt den US-Amerikaner und Wahl-Wiener auf Augenhöhe mit Songwritern wie Dan Mangan und Old Sea Brigade. In seiner Heimat Virginia hat der Musiker mit der großartigen Lucy Dacus zusammengelebt – doch von deren Songwriting hat er sich weder etwas abgeschaut, noch zeigt er auf „With Eliza“ eine eigene musikalische Handschrift, die über harmloses Gekritzel hinausgeht.