„Xerox“ von Fien Veldman
Fien Veldman bildet in ihrem Debütroman „Xerox“ die Absurditäten der modernen Arbeitswelt ab, mit feinem Humor und einem jederzeit präsenten Unterton des Grauens.
Mit „Xerox“ präsentiert Fien Veldman eine Ich-Erzählerin, die in einem Start-up-Unternehmen arbeitet und deren engster Vertrauter ihr Drucker ist, mit dem sie laute Gespräche führt.
„Xerox“ von Fien Veldman ist unsere Buchempfehlung der Woche
Alle, die schon einmal einen Bürojob hatten, kennen sie: die endlose, stupide Langeweile zwischen Meetingraum und Kaffeemaschine. Die Ich-Erzählerin hat sich vom Brennpunkt nach oben gearbeitet, druckt jetzt für ein Start-up Emails aus und fristet ein einsames Leben. Tagelang jagt sie einem Paket nach, das an ihre Firma geschickt wurde – im Schneckentempo, da ihr Körper gegen Stress allergisch ist. Ihr engster Vertrauter ist ihr Drucker, mit dem sie laute Gespräche führt, bis sie beurlaubt wird. Jetzt hat ihr Leben noch weniger Inhalt als vorher, und im Vakuum regen sich umso stärker die Erinnerungen an ihre Jugend. Damals haben sie und ihre beste Freundin eine radikale Maßnahme ergriffen, um für Gerechtigkeit zu sorgen …
Fien Veldman bildet in ihrem Debütroman die Absurditäten der modernen Arbeitswelt ab, mit feinem Humor und einem jederzeit präsenten Unterton des Grauens. Die innere Leere ihrer Protagonistin ist ein Produkt von Kapitalismus und sozialer Ungleichheit, doch das Geheimnis ihrer Vergangenheit fügt dem bekannten Szenario noch eine weitere Ebene hinzu. In nur scheinbar zugänglicher Sprache verfasst, ist auch der Roman selbst tiefgründiger als gedacht – mit formalen Experimenten wie dem Kapitel, das aus der Sicht des Druckers erzählt wird.
Mit „Xerox“ hat es Fien Veldman auf unsere Liste der besten Bücher im März 2024 geschafft.