„Cool it down“ von den Yeah Yeah Yeahs: Radikales Aufbegehren
Auf „Cool it down“ stellen die Yeah Yeah Yeahs die Klimakrise ins Zentrum – und liefert nebenbei einen der besten Songs des Jahres.
„Mama, what have you done? I trace your steps/In the darkness of one, am I what’s left/Silver lines whisper to me/,Wounded arms must carry the load‘“. Ganz egal, was in den verbleibenden zwei Monaten noch passiert, kein Song wird in diesem Jahr an die zwischen Powerballade und Synthpop-Hymne pendelnde Comebacksingle der Yeah Yeah Yeahs heranreichen. Karen O hat sich für „Spitting off the Edge of the World“ an der Meisterschaft eines David Bowies orientiert, und neun Jahre nach dem spröden „Mosquito“ eröffnet das Duett mit Mike Hadreas alias Perfume Genius nun das fünfte Album des New Yorker Trios.
Das mit neun Songs und gerade mal gut 30 Minuten Spielzeit sehr kompakte „Cool it down“ rückt die Klimakrise ins Zentrum: Für ihren Sohn vermisst Karen O unsere dem Untergang geweihte Welt, und es ist das radikale Aufbegehren der Jugend, das zwischen all der Hilflosigkeit und dem Zorn auch Raum für Hoffnung schafft. Tanzbare Songs wie „Wolf“ und besonders „Burning“ gehen locker auf Augenhöhe mit dem Yeah-Yeah-Yeahs-Klassiker „Heads will roll“, doch es sind vor allem Stücke wie „Lovebomb“ und „Fleez“, bei denen sie im Spoken-Word-Gesang einen eindringlichen Ausdruck für ihre persönlichen Texte findet.